Durch die Werke der weniger prominenten Komponisten und Komponistinnen, die ihren künstlerischen Weg und ihre persönliche Geschichte in die turbulente und spannende Zeit des 20. Jahrhunderts einbezogen, wurde das Projekt „Schüler von Arnold Schönberg“ entwickelt. In diesem Projekt spielen zwei Frauenfiguren eine Hauptrolle: Natalia Prawossudowitsch und Stefania Turkewitsch.

Um die einzelnen Konzertprogramme gut zu konzipieren, wurde eine ausführliche Recherche-Arbeit durchgeführt, die u.a. Bücher, Artikel und Interviews umfasste: „The Memoirs of Ethel Smyth“ von R. Crichton; „Streaks of Life“ von Ethel Smyth; G. B. Shaw „Music in London“; Ruth C. Seeger „Memoirs, Memories, Music by Matilda Gaume“; Judith Tich „Ruth Crawford Seeger. A Composer’s Search for American Music“; „Musik im Exil. Die Schönbergschülerin Natalia Prawossudowitsch" von Michail Talalay und Bianca Marabini Zoeggeler; Elisabeth Kappel „Arnold Schönbergs Schülerinnen. Biographisch-musikalische Studien“; Nina-Maria Jaklitsch „Manolis Kalomiris. Nikos Skalkottas. Griechische Kunstmusik zwischen Nationalschule und Moderne“; S. Pavlischin „Stefania Turkewitsch-Lisovskaya-Lukianovitsch“; George Antheil „Bad Boy of Music“.

Dazu gehörten auch musikalische Anspielproben einiger Werke, die Teil eines Programms sein könnten: V. Ullmann „Variationen und Doppelfuge über ein Thema von Arnold Schönberg“ (1925); N. Prawossudowitsch „Variationen auf ein Thema von Schubert“ für Klavier und Violine (1928); S. Turkewitsch Sonate für Violine und Klavier; N. Skalkottas Sonatina Nr. 4 (1935) und Nr. 1 (1929) für Violine und Klavier; R. C. Seeger Sonate für Violine und Klavier (1926); Suite Nr. 2 für vier Streicher und Klavier (1929); E. Smyth Sonate op. 7 für Violine und Klavier (1887); V. Novak Sonate für Violine und Klavier; Jean Coulthard „Two Sonatinas“ für Violine und Klavier (1945); Henriette Bosmans Sonate für Violine und Klavier (1918).

Besonders kompliziert war es, die Noten und die Biografie von Stefania Turkewitsch zu finden. In Zusammenarbeit mit Valerij Voskoboinikov, Georgi Edelmann und der ukrainischen Übersetzerin Olesia Barakat konnte ich Kontakt zu ukrainischen Notenarchiven und dem Konservatorium der Stadt Lwiw aufnehmen und die Noten der Sonate für Violine und Klavier von der ersten ukrainischen Komponistin erhalten.

Dank der Arbeit an dem Projekt konnte ich mich verstärkt auf die kammermusikalische Besetzung von Klavier und Violine konzentrieren. Auch die Vertiefung in das Thema des Krieges, das zurzeit leider aktuell ist, war für mich sehr wichtig.